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Viele haben den Traum, mit einem Imbiss in die Selbstständigkeit zu gehen. Das können aber bei Weitem nicht alle Interessenten. Häufig fehlt es am wichtigen Eigenkapital, um das Vorhaben richtig in Gang zu setzen.

Gibt es dennoch eine Möglichkeit, wie man seinen Imbiss ohne Eigenkapital „ins Rollen“ bringt? 

Grundsätzlich ist die Eröffnung eines Imbisses ohne Eigenkapital mit Schwierigkeiten verbunden. Ohne die entsprechen Investition bleibt der gewünschte Umsatz schnell aus. Allerdings gibt es einige Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten, die zur Auswahl stehen. Mithilfe dieser Optionen kann es gelingen, ein florierendes Geschäft aufzubauen – auch ohne eine entsprechende Menge Eigenkapital. Entscheidend ist dabei, dass der Gründer gute Finanzierungsmöglichkeiten erhält und seine Ausgangssituation vielversprechend aussieht. Ein professioneller Businessplan erhöht die Chancen auf gute Kreditkonditionen und wirtschaftliches Gelingen.

Die Ausgangssituation

Auch wenn du wenig bis gar kein Eigenkapital zur Verfügung hast: Für den Erfolg deines Imbisses spielt deine restliche Ausgangslage eine wichtige Rolle.

Entscheidend hierbei ist der Standort. Häufig musst du um die guten Standorte mit anderen Imbissbesitzern konkurrieren. Insofern ist eine Konkurrenzanalyse empfehlenswert, um die Wirksamkeit des Standortes besser nachvollziehen zu können.

Laut aktuellen Umfragen geben mindestens ein Fünftel aller Deutschen an, zumindest einmal wöchentlich Fast-Food zu konsumieren. Dementsprechend macht Fast Food nach wie vor einen großen Teil der Essgewohnheiten aus.

Dennoch ist in den vergangenen Jahren tendenziell ein Trend hin zu „gesundem Essen” erkennbar. Daher solltest du darüber nachdenken, wie du das Fast Food Projekt mit frischen Produkten kombinieren kannst.

Businessplan

Hier findest du eine Übersicht mit den wichtigsten Inhalten, die in deinem Businessplan auftauchen sollten.

  1.  Geschäftsidee
  2.  Gründerteam (oder allein)
  3.  Zielgruppe
  4.  Finanzplan
  5.  Marketingplan
  6.  Konzept – Zusammenfassung
  7.  Rechtsform
  8.  SWOT Analyse

Wenn du kein Eigenkapital zur Verfügung hast, musst du Investoren für deine Sache gewinnen.

Damit die Chancen gut stehen, benötigst du einen guten Businessplan. Mit diesem kannst du die Kreditgeber überzeugen, indem du das Erfolgspotenzial deiner Geschäftsidee übersichtlich vorstellst.

Insbesondere der Finanzplan wird höchstwahrscheinlich sehr genau in Augenschein genommen, ganz besonders dann, wenn du wenig eigenes Kapital einbringst.

Daher solltest du von Anfang an klarstellen, in welcher Qualität und wie teuer du die Lebensmittel einkaufen willst.

Anschließend musst du den Preis auf der angebotenen Karte sorgfältig kalkulieren. Nur so kannst du entsprechend abschätzen, welche Umsätze sich mit den einzelnen Waren erzielen lassen.

Um deine Geldgeber zu überzeugen, musst du ganz klar in deinem Businessplan kommunizieren, wie du attraktive Angebote an deinen Kundenstamm herantragen willst.

Angesichts der Marketingstrategie ist es wichtig, dass du deine Zielgruppe kennst und diese in deinem Businessplan eindeutig definierst.

Weiterhin solltest du verständlich darstellen, was man unter einem Imbiss generell versteht und wie man einem alten Gastronomie-Konzept neues Leben einhaucht.

Kostenminimierung von Anfang an

Gleich von Beginn an solltest du darauf achten, deine Kosten so weit wie möglich zu senken.

Leider wird es am Anfang ohne einige Investitionen nicht gehen. Dazu zählen etwa Fritteuse, Grill, Backofen und Kassensystem.

Des Weiteren musst du deine monatlichen Fixkosten berücksichtigen. Hierzu gehören unter anderem Pacht, Energie (Strom & Gas), Instandhaltung, Reparaturen und eventuelles Personal.

Letzteres kannst du selbstverständlich durch deine eigene Arbeitskraft tilgen. Dennoch wirst du langfristig betrachtet nicht ohne Personal auskommen. Insofern funktioniert diese Methode nur in der Anlaufphase. Um das Imbissunternehmen auch später noch effektiv zu führen, benötigst du Ruhezeiten und Leute, die dir harte Arbeit abnehmen.

Hinzu kommen die einmaligen Gründungskosten, die absolut gesetzt sind. Diese kannst du nicht vermeiden und sind nun mal zu zahlen.

Kosten richtig kalkulieren

Um dir die Sache zu erleichtern, findest du hier noch mal eine Aufzählung der wichtigsten Kosten für deinen Imbiss.

  • Wasser, Strom, Heizung
  • Mietpreis (Pacht)
  • Einrichtung von Gäste-, Küchen- und Verkaufsbereich
  • Maschinen und Ausrüstung (Grill, Backofen, Fritteuse etc.)
  • Personalkosten (später)
  • Gewerbeanmeldung und Beitragszahlungen
  • Versicherungen
  • Kosten für Buchhaltung, Kassensystem, Kontoführung, Steuerberatung
  • Kommunikation (Telefon/Internet)
  • Rundfunk- und ggf. GEMA-Gebühren
  • Wareneinkauf

Tipp: Versuche anhand dieser Punkte eine persönliche Liste zu erstellen. Dabei kann es helfen, zwischen einmaligen und wiederkehrenden Ausgaben zu unterscheiden.

Rechtsform

Die Wahl der Rechtsform gestaltet sich bei keinem Eigenkapital einfach.

GmbH und UG fallen weg

Für die Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist ein Startkapital von 25.000 € notwendig. Aus diesem Grund kannst du eine GmbH schon mal ausschließen. Es sei denn, du erhältst eine großzügige Finanzierung.

Eine Alternative wäre die UG (Unternehmergesellschaft). Hier brauchst du für eine beschränkte Haftung lediglich 1 €.

Dennoch benötigt eine UG unbedingt weiteres Kapital, um zu bestehen. Ansonsten gestaltet sich der Gründungsprozess wie bei der GmbH als langwierig und kostenintensiv.

Einzelunternehmen als Lösung

Dementsprechend bleibt nur das Einzelunternehmen als letzte Option. Für die Gründung brauchst du kein Eigenkapital. Allerdings wirtschaftest du ohne eine beschränkte Haftung.

Das heißt, dass du mit deinem Privatvermögen haftest, sobald etwas schiefgeht.

Allein oder als Team?

Zu guter Letzt solltest du entscheiden, ob du dein Unternehmen allein oder mit jemandem zusammen führen möchtest.

Wenn du dich gegen eine gemeinschaftliche Gründung entscheidest, kannst du alle Entscheidungen allein und autark treffen. Somit bist du deutlich flexibler. Allerdings trägst du die alleinige Verantwortung.

Im Team hingegen können Aufgaben je nach der Kompetenz des anderen zugewiesen werden. Gewinne und Verluste teilt ihr untereinander auf. Leider kommt man mit seinem Partner nicht immer gut aus. Das heißt, dass Meinungsverschiedenheiten zum Arbeitsalltag dazu gehören.

Finanzierungsmöglichkeiten

Schau dich im Vorfeld nach geeigneten Finanzierungsmöglichkeiten um. Im Folgenden wirst du einige Optionen kennenlernen, die du wahrnehmen kannst, sodass du deinen Imbiss ohne viel Eigenkapital gründen kannst.

Geld vom Jobcenter für die Existenzgründung

Die Agentur für Arbeit unterstützt dich als Existenzgründer in der Gastronomie mit Zuschüssen, die du nicht zurückzahlen musst. Zum Beispiel dann, wenn du ALG 1 oder ALG 2 beziehst. Darunter fallen unter anderem der Gründungs- und Investitionszuschuss sowie das Einstiegsgeld.

Das Einstiegsgeld und der Gründungszuschuss können bis zu zwei Jahre lang ausgezahlt werden.

Der Investitionszuschuss wiederum ist ein einmaliger Betrag, der zur Beschaffung notwendiger Sachgüter zum Einsatz kommt. Das wären in diesem Fall z.B. wichtige Küchenutensilien. Dieser Betrag kann je nach Situation bis zu 5.000 € betragen.

Für einen entsprechenden Anspruch ist es wichtig, dass du ein bestehendes Arbeitsverhältnis nicht von deiner Seite aus kündigst. Ansonsten droht dir eine dreimonatige Sperrfrist.

Die Bewilligung liegt jedoch ganz allein bei der Agentur für Arbeit und des Jobcenters. Es besteht kein sofortiger Rechtsanspruch. Allerdings kannst du mit einem professionellen Businessplan deine Chancen maßgeblich erhöhen.

Förderkredit

Förderkredite können eine besonders attraktive Methode sein, um deinen Imbiss zu finanzieren. Dabei stammt das Geld aus öffentlichen Sammelbecken. Hierbei geht es zentral darum, politische Ziele zu verfolgen. Wirtschaftliche Aspekte spielen eher eine untergeordnete Rolle.

Förderkredite sollen Gründungen vorantreiben. Deshalb sind die Konditionen meist an vielen Stellen erschwinglich.

Die Zinsen sind größtenteils niedriger als bei einem regulären Bankkredit.

Ferner hast du die Möglichkeit, den Kredit in den ersten Jahren tilgungsfrei in Anspruch zu nehmen. Das heißt, dass du zu Beginn nur die Zinsen zurückzahlst. Der geliehene Kreditbetrag muss von dir erst später nach und nach beglichen werden.

Eine gute Anlaufstelle ist hierbei die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Diese vergibt Förderkredite für Gründer in ganz Deutschland. Des Weiteren lohnt es sich, wenn du regionale Förderbanken aufsuchst. Manchmal erhältst du hier sogar noch bessere Kreditkonditionen.

Dabei agierst du immer zusammen als Erstes mit deiner Hausbank. Der Kredit wird vor Ort von dir angefragt. Anschließend prüft deine Hausbank den Antrag.

Tipp: Hier ist es wichtig, dass du die Hausbank von deiner Idee überzeugen kannst. Ansonsten leitet sie dein Antrag gar nicht erst an die entsprechende Förderbank weiter.

Hast du Erfolg, sind sogenannte ERP-Kredite bis 125.000 € möglich.

Family & Friends

Du kannst dich auch für die sogenannte Family & Friends Variante entscheiden. Hierbei unterstützen dich Personen in deinem Umfeld, zu denen du eine freundschaftliche oder familiäre Beziehung pflegst.

In der Regel erhältst du die Geldmittel zu günstigen Konditionen und du bist sehr flexibel bei der Festlegung der Rückzahlung.

“Family & Friends” lohnt sich, wenn du das Risiko einschätzen und angemessen kommunizieren kannst. Deine Summe sollte dabei realistisch kalkuliert und überschaubar sein.

Diese Finanzierungsmethode eignet sich insbesondere dann, wenn du planst, einen kleinen Imbiss zu eröffnen. Wenn das Projekt im schlimmsten Fall scheitert, sollten deine Freunde und Verwandten auf die Summe verzichten können.

Der Arbeitsaufwand ist für dich in der Gesamtheit betrachtet eher gering. Allerdings hast du zu Beginn zunächst eine psychologische Hürde zu nehmen: Familie oder Freunde nach finanzieller Unterstützung zu fragen, bedarf einer gewissen Überwindung.

Tipp: Achte darauf, dass du mit deinen Geldgebern genau kommunizierst und Abmachungen schriftlich festhältst. 

Marketing ohne Eigenkapital

Marketing muss heutzutage nicht mehr teuer sein. Viele Social-Media-Plattformen bieten Möglichkeiten, wie du deinen Kundenstamm kostengünstig und gezielt erweitern kannst.

Wichtig ist nur, dass du deine Werte und Inhalte auf ehrliche Art und Weise an deine Kunden heranträgst.

Bewege deine Kunden dazu, auf verschiedenen Online – Bewertungsplattformen positive Bewertungen zu hinterlassen. Dadurch steigt dein Ansehen als Imbissbesitzer und somit deine Chancen auf wirtschaftlichen Erfolg.

Fazit: Ganz ohne Eigenkapital geht’s nicht

Jetzt kennst du einige Möglichkeiten, wie du es schaffen kannst, ohne viel Eigenkapital einen Imbiss zu eröffnen.

Dabei ist es sehr empfehlenswert, dass du dich an die staatlichen Fördermittel wie die KfW und an Familie und Freunde wendest.

Eins ist jedoch sicher: ganz ohne Eigenkapital wird es nicht gehen. Das wird bereits bei der Wahl der Rechtsform deutlich. Selbst wenn du dich für ein Einzelunternehmen entscheidest, fallen auch hier unvermeidbare Gründungskosten an.

Generell gilt: Je mehr Eigenkapital du bei der Gründung zur Verfügung hast, desto leichter wird es dir fallen, deinen Imbiss wirtschaftlich zu etablieren.

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Disclaimer: Wir weisen dich ausdrücklich darauf hin, dass dieser Beitrag keine (steuer-)rechtliche Beratung ersetzt.

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